Mit 51'637 Neugründungen verzeichnet die Schweiz 2023 das höchste Niveau in den letzten 10 Jahren. Basel-Landschaft erreicht mit 1363 gegenüber 1271 Gründungen ein Plus von 7.2% und liegt damit im kantonalen Vergleich an vierter Stelle. Wie ist hier die Entwicklung? In welchen Branchen und Gemeinden finden die meisten Firmengründungen statt? Welche Rechtsform wird am häufigsten gewählt? Die Standortförderung Baselland analysiert jährlich die verfügbaren Statistiken zu den Neugründungen. Mehr zu den Ergebnissen hier:
Kurz vor Jahreswechsel verkündete IFJ, das Schweizer Beratungs-Institut für Jungunternehmen, einen schweizweiten Rekord bei den Firmengründungen. Im Durchschnitt der letzten 10 Jahre wurden jährlich 45'409 neue Firmen ins Handelsregister Schweiz eingetragen. Mit 51'637 Neugründungen verzeichnet das Jahr 2023 das höchste Niveau und liegt mit +13.7% deutlich über dem Durchschnitt der Vorjahre und +2.8% über dem Wert von 2022.*
Nordwestschweiz ist wachstumsstärkste Region
Die Nordwestschweiz ist mit 6088 gegenüber 5689 Firmengründungen 2022 die Grossregion mit dem stärksten Zuwachs (+7.0%). Dabei verzeichnet Basel-Landschaft mit 1363 gegenüber 1271 Gründungen ein Plus von 7.2% und liegt damit an vierter Stelle von 19 Kantonen, bei denen die Zahl an Neugründungen 2023 gegenüber der Vorjahresperiode gesteigert wurde.
Neueinträge wachsen kontinuierlich
Die Zunahme bei den Neugründungen im Baselbiet ist die zweithöchste seit 2017. Seit 2018 ist ein kontinuierlicher Anstieg bei den Neueintragungen erkennbar. Die Standortförderung stützt sich bei deren Auswertungen und den Analysen hautsächlich auf Daten vom Handelsregisteramt Baselland und von CRIF.
Detailhandel und Baugewerbe mit höchster Rate
Die meisten Neugründungen finden im Baselbiet jeweils im Tertiär-Bereich, also Dienstleistungssektor statt. Die Branchen mit den meisten Neuzugängen sind hier Detailhandel, Ausbaugewerbe, Unternehmensführung-/beratung, gefolgt von Grundstücks- und Wohnungswesen, Gastronomie, Garten- und Landschaftsbau sowie Architektur und Finanzdienstleistungen. (Für die gesamte Schweiz sind Handwerk, Beratung, Immobilienwesen, Detailhandel sowie Finanzen & Versicherung als Top-Branchen in der IFJ-Studie gelistet.)
Die am häufigsten gewählte Rechtsform im Kanton ist die Einzelfirma, dicht gefolgt von der Gesellschaft mit beschränkter Haftung, GmbH, und schliesslich der Aktiengesellschaft, AG. (Wohingegen landesweit die GmbH die mit Abstand beliebteste Rechtsform ist.)
Allschwil, Muttenz, Reinach und Liestal beliebteste Standorte
In diesen vier Baselbieter Städten siedeln sich die meisten Startups an. Hier haben auch die Partner der Initiative «startup baselland» mit ihren Beratungs- und Raumangeboten ihre Standorte – dies sind der Business Parc Reinach/Liestal und Business Park Baselland, die Startup Academy Baselland und Basel Area Business & Innovation (sowie die Standortförderung mit dem Welcome Desk).
Hoher Ausländeranteil
Ein weiteres markantes Merkmal ist der relativ hohe Ausländeranteil bei Neugründungen. Gemäss «Die Volkswirtschaft» haben von allen 2022 neu gegründeten Einzelfirmen und GmbH’s 37 Prozent einzig ausländische Gründer. Ausserdem sind ausländische Staatsangehörige an 45 Prozent aller gemischten Unternehmensgründungen (zusammen mit Schweizern) beteiligt.
Im kantonalen Vergleich liegt Baselstadt vorletztes Jahr hinsichtlich Ausländeranteil (an der Bevölkerung und bei Firmengründungen) an zweiter und Baselland an siebter Stelle.***
Traum von der Selbständigkeit erfüllen
"Immer mehr Menschen sehnen sich nach mehr Freiheit im Beruf und sind bereit, sich den Traum der eigenen Firma zu erfüllen”, begründet IFJ-Geschäftsführer Simon May den schweizweiten Gründungs-Boom: "Beobachtbar ist ebenfalls, dass immer mehr Teilzeit-Selbständige neben der Anstellung eine eigene Firma aufbauen."
Ein wichtiges Indiz für den guten Nährboden für Jungunternehmen ist, dass die Schweiz Innovationsmeister ist. Nach den letzten Angaben der European Innovation Scoreboard 23 befindet sich das Land europaweit weiterhin auf Platz Eins.
Vom Kanton getragene Fördermassnahmen
Unter diesen Voraussetzungen sind auch die Aussichten zum Gründungsgeschehen in diesem Jahr positiv. «Wird von der Politik und den Wirtschaftsakteuren der Bereich Selbständigkeit weiter gefördert, könnten die Firmengründungen im Jahr 2024 weiter ansteigen», versichert May.
Kostenlose Erstberatung und (Info-)Events
Auch im Kanton Baselland profitieren (angehende) Jungunternehmer/innen von diversen Förderprogrammen und gezielten Massnahmen zur Unterstützung von Firmengründungen und des Unternehmertums durch die Standortförderung Baselland und die vier Startup-Organisationen.
Dazu gehört die kostenlose Erstberatung und Informationsanlässe durch die Initianten ebenso wie auch gemeinsam durchgeführte Veranstaltungen.
Quellen:
Auskunft:
Robert Sum, verantwortlich für Unternehmenspflege mit Fokus auf Startups bei der Standortförderung Baselland: robert.sum@bl.ch
Bericht: Kathrin Cuomo-Sachsse, Kommunikation startup baselland; Foto zum Handelsregister, fotolia