news vom 22.12.24

Testlauf ins Unternehmertum

Vom nachhaltigen Bauen über die sichere Datenspeicherung bis zur Garagen-App – 13 hochmotivierte junge Leute präsentierten am 11. Dezember teamweise ihre spannenden Geschäftsideen im Haus der Wirtschaft in Pratteln. Im Freikurs "StartUp" des Beruftsbildungszentrums Baselland (BBZ BL) beschäftigen sich interessierte Lernende mit Businessplänen, Alleinstellungsmerkmalen, Marketingkonzepten und Finanzierung sowie mit einem wirkungsvollen Pitch. Praktische Tipps bekamen die Jung(unternehmer)talente auch im Austausch mit dem Business Park Baselland.

Eine «sichere und seriöse» Datenspeicherung in der Cloud, einen Portal mit kostengünstiger App und Website für kleinere lokale Firmen, Lösungen für nachhaltiges Bauen, eine Applikation für digitales Finden und Buchen der passenden Garage und «fusionierte» Bau-Dienstleistungen verschiedener Handwerker aus einer Hand (siehe Fotos rechts). Mit viel Enthusiasmus stellten die Lernenden dem gespannten Publikum ihre regional ausgerichteten Geschäftsideen und «massgeschneiderten» Service-Angebote vor.

Ihre Businessmodelle und -pläne hatten die Kursteilnehmenden des 2. Startup-Kurses seit September acht Abende lang in fünf Zweier- und Dreiergruppen erarbeitet.

Sie wurden dabei von Patrick Stephan Meyer unterstützt (Gruppenfoto oben rechts). Der Fachlehrer für Sanitär/innen am Berufsbildungszentrum Baselland (BBZ BL) ist u.a. Inhaber eines Familienunternehmens und verfügt so selbst über einen reichen Erfahrungsschatz «zur Förderung unternehmerischen Denkens und Handelns».

Durch alle Gründungsschritte geführt

Während dem Kurs wurden die Jung(unternehmer)talente durch alle Schritte gelotst, die nötig sind für die berufliche Selbständigkeit. Dazu gehört die Entwicklung der Vision bis hin zum Geschäftsmodell sowie des Alleinstellungsmerkmals (der sogenannten USP), die Vermarktung des Angebots, die Finanzierung … und eben auch überzeugendes Präsentieren.

Der Freikurs läuft beim Berufsbildungszentrum im Rahmen der Exzellenzförderung. «Hier steht weniger die Idee, das Startup sofort zu gründen, im Vordergrund. Vielmehr erhalten interessierte Lernende damit die Chance, die Selbständigkeit quasi im Labor praktisch auszuprobieren», erklärte Dominique Tallmann, Rektor BBZ BL, am Abschlussabend (Foto rechts).

«Ihre kreativen Firmen-Logos und -namen haben die Teilnehmenden schon am 3. Abend entwickelt», erzählte Patrick Meyer schmunzelnd.

Wertvolle Tipps bekamen diese auch im Austausch mit dem Business Park Baselland, der integrativer Bestandteil des Kurses ist. U.a. erzählte Lars Günther von seiner Reise zur Gründung des gleichnamigen Malerbetriebs – begleitet und unterstützt durch den Business Park.

Publikum urteilte streng, aber fair

Die Präsentationen fanden diesmal im Haus der Wirtschaft der Wirtschaftskammer Baselland statt. Das Publikum beteiligte sich rege an den Fragerunden und fungierte als Jury. Die Darbietungen wurden streng, aber fair nach diversen Kriterien wie der Vorstellung der Dienstleistung, dem Kundennutzen, der USP sowie dem Innovationsgrad bewertet. Aber auch für die sozio-ökologischen Aspekte und Umsetzbarkeit der Geschäftsidee gab es bis zu 10 Punkte.

Patrick Meyer betonte am Event die Wichtigkeit von «Soft Skills, von Netzwerken und von zwischenmenschlichem Austausch». So hatten sich die angehenden Maurer und Informatiker, LandschaftsgärtnerInnen und Mediametiker zu gut funktionierenden Teams unter ähnlichen Branchen zusammengeschlossen.

And the winner is «Vitcon»

Am meisten überzeugte das Konzept namens «Vitcon» (Vital Construction) von Svenja Oser, Christian Fünfschilling (Foto 2.v.r.)  und Mika Rutschmann. Es beinhaltet die Beratung, Planung und Umsetzung ökologischer sowie sozial nachhaltiger Bauprojekte für Privatkunden, Immobilien-Entwickler, Kommunen und andere Zielsegmente. «Wir wollen ästhetische und energie-effiziente Gebäude gestalten bzw. bauen, den Ressourcen-Verbrauch minimieren und so grünere und zukunftsfähige Lebensräume schaffen», erklärten sie.

Das Trio, das sich aus zwei Maurern und einer natur-affinen Landschaftsgärtnerin zusammensetzt, legte einen äusserst professionellen Auftritt hin und äusserte sich sehr kompetent zum hochaktuellen Thema. Als Belohnung erhielt jeder (neben dem Applaus durchs Publikum) eine Flasche Prosecco.

Zuerst im Beruf arbeiten, dann …

Alle Drei wollen verständlicherweise zuerst in ihren Berufen arbeiten und Erfahrungen in der Arbeitswelt sammeln, ehe sie dann – wie in ihrem Fallbeispiel als Architektin und Ingenieure – allenfalls die Gründung eines eigenen Unternehmens ins Auge fassen.

«Unsere Geschäftsidee wird jemand umsetzen (müssen). Fragt sich, wer den Startschuss macht», hiess es selbstbewusst. Auf jeden Fall diente den Dreien der Kurs als «wertvoller Leitfaden» und haben sie dort gelernt, wie beim Aufbau einer eigenen Firma vorzugehen ist.

Bericht und Fotos: Kathrin Cuomo-Sachsse

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